Wie man mit Messer und Gabel spricht
Die Position des Bestecks auf dem Teller kann viele Bedeutungen haben – Bookatable sagt, welche
Hamburg, Mai 2013. Wer weiß, wie man das Besteck nach einem Essen auf dem Teller platziert, kann sehr schnell reich werden. Erst kürzlich gewann ein Kandidat bei Günther Jauch eine Million Euro, weil er wusste, dass die „20 nach 4“-Stellung ein Zeichen für den Kellner ist. Und in der Tat: Die Position des Bestecks spielt in Restaurants eine bedeutsame Rolle. Bookatable, Europas größter Restaurantführer mit Reservierungsfunktion, übersetzt die allgemein gültige „Bestecksprache“ in der Gastronomie. Um diese zu verstehen, ist es wichtig, sich den Teller wie eine Uhr vorzustellen sowie Messer und Gabel als deren Zeiger.
Die „20 nach 4“-Stellung – „Ich bin fertig“
Messer und Gabel werden parallel zueinander auf der Telleruhr abgelegt. Die Griffe zeigen nach rechts unten – bildlich gesprochen also auf vier Uhr. Das Messer stellt den Stundenzeiger dar, der auf die vierte Stunde zeigt, die Gabel liegt als Minutenzeiger auf der zwanzigsten Minute – zwanzig nach vier. Gäste, die ihr Besteck so platzieren, geben dem Kellner damit den Hinweis, dass sie fertig sind und ihr Teller abgeräumt werden kann.
Die „20 nach 8“-Stellung – „Ich mache eine Pause“
Liegen Messer und Gabel in einem Dreieck angeordnet, auf der achten Stunde und der zwanzigsten Minute – uhrzeitlich gesprochen also auf 8:20 Uhr – bedeutet das für das Servicepersonal: Der Gast legt gerade eine Essenspause ein. Der Tisch kann also noch nicht abgeräumt werden.
Die „20 vor 8“-Stellung – „Das hat gar nicht geschmeckt!“
Weil diese Regel im Knigge nicht offiziell auftaucht, ist sie äußerst umstritten. Trotzdem wird sie häufig von Restaurantgästen als Geringschätzung der Kochkünste der Restaurantküche eingesetzt. Bilden Messer und Gabel auch hier ein Dreieck zueinander, wobei sich Klinge und Zinken in der Mitte zur „7:40 Uhr-Position“ treffen, kann das für den Kellner unzufriedene Gäste bedeuten.
Die „5 nach halb 7“-Stellung – „Kompliment an den Küchenchef“
Hat es dem Gast geschmeckt, kann er das natürlich auch durch sein Besteck ausdrücken. In diesem Fall wird das Besteck mit beiden Griffen nach links unten parallel zueinander positioniert. Für den Kellner heißt das, er kann abräumen und dem Chefkoch das Kompliment seines Gastes übermitteln.
Die gastronomische Löffelchenstellung – „Bitte nicht nachschenken!“
Etwas anzüglich ausgedrückt, existiert in vielen Restaurants mit orientalischer Küche die Löffelchenstellung. Diese hat aber nichts mit dem zärtlichen Miteinander von Mann und Frau zu tun. Vielmehr bedeutet sie im gastronomischen Zusammenhang, dass ein Gast den Teelöffel auf seinem leeren Teeglas platzieren sollte, wenn nicht mehr nachgeschenkt werden soll. In den Brauhäusern des Rheinlands gilt das übrigens für die Bierdeckel. Wer hier die nächste Runde auslassen möchte, sollte sich mit der Deckelchenstellung auskennen.
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